Lisa Mc Pherson-Todesursache:Scientology

Scientology traktierte sie mit einer
„Therapie“ bis sie qualvoll starb.
17 Tage lang musste sie schweres Leid ertragen:
Ihr wurden Medikamente eingeflößt,
sie wurde ans Bett gefesselt, gedemütigt,
und sie bekam tagelang keine Flüssigkeit.

„Lisa McPherson stammte aus einer christlichen, baptistischen Familie.
In ihrem 18. Lebensjahr, an ihrer ersten
Arbeitsstelle, wurde sie für Scientology rekrutiert.
Seit 1982 war sie bei Scientology.

Mit der Zeit wurde sie zu
einer Musterscientologin.
Immer größere Geldsummen gab sie für die
geldschluckende Organisation, in den letzten
fünf Jahren ihres Lebens
ca. 200.000 US-$.

Unter vielen Schwierigkeiten
und nach über 12 Jahren der Zugehörigkeit
und vergeblichen Versuchen erreichte
sie schließlich den Status „Clear“,
heute eine Stufe nur im unteren Mittelfeld der scientologischen Aufstiegsskala, der „Brücke“

Bei einer Feier vor 5 Jahren, am
7. September 1995, wurde ihr die
entsprechende Urkunde überreicht,
und sie las von einem Zettel,
der sich heute in polizeilichen
Ermittlungsakten befindet,
bei der Übergabe der Clear-Urkunde dies ab:
„Clear zu sein ist aufregender als alles andere,
daß ich je erlebt habe.
Ich bin so aufgewühlt über das Leben und zu leben,
daß ich es kaum aushalten kann“

Keine drei Monate später war sie tot.
Tot gepflegt in Zimmer 174 des
Scientology-Hauptquartiers
Ford-Harrison-Hotel
in Clearwater.
(…)

Die großartigen Veränderungen und Verbesserungen,
die Lisa durch ihren Clearstatus im September
errungen zu haben meinte,
hatten sich nicht realisiert.
Im Gegenteil: Nicht nur beruflich hatte es
einige Mißerfolge gegeben.
(…)

Mitte Oktober war sie von Scientology,
wie aus Unterlagen ersichtlich ist,
wegen ihrer abnehmenden Erfolge,
wegen fallender Statistiken, wie man beiScientology
sagt, in den Zustand „Belastung“ , noch eine Stufe unterhalb von
„Nicht-Existenz“ versetzt worden. Die offizielle Scientology-Definition für diesen Zustand:
„Das Wesen hat aufgehört, als Gruppenmitglied einfach nichtexistent
zu sein und hat die Farbe des Feindes angenommen“.
Es ist eine Belastung, so heißt es in den
Unterlagen der Gruppe, eine solche Person
unbewacht zu lassen.

Lisa hatte sich wieder von der SO beraten lassen
und jetzt als Hauptvorwurf
sogar gehört, sie hätte
„die Aufmerksamkeit vom Objekt weggenommen“.
Der Vorwurf bedeutete, sie könne schon nicht
mehr mit Menschen in scientologischer Weise
kommunizieren, und nun auch nicht mehr
mit Gegenständen, sondern sie schaue
nur noch nach innen.

Lisa versuchte verzweifelt,
sich gegen diese Zuschreibung zu wehren,
denn sie bedeutete im Klartext nichts anderes als
daß sie verrückt sei,
daß sie introvertiert nach innen schaue –
und als Kur drohte ihr jetzt
der sogenannte „Introspection Rundown“.

Lisa versuchte alles andere, um nicht
diesen Weg in den Introspection Rundown gehen
zu müssen. Sie mußte sich verpflichten,
durch besondere Leistungen den Schaden,
den sie angeblich angerichtet haben
soll, wieder gut zu machen.
(…)

Falls sie das durchhielt und schaffte,
hätte sie wieder mit vollen Rechten
in die Gruppe zurückkehren dürfen,
wenn sie noch eine weitere Bedingung erfüllte:
Von der Mehrheit der Flag-Land-Scientologen in
Clearwater – einige tausend –
jeweils die persönliche schriftliche Zustimmung
zur Wiederaufnahme in die Gruppe zu erhalten.

War sie von ihren Wiedergutmachungsaktivitäten überarbeitet, überlastet?
War sie übermüdet? Hatte sie deshalb auch zu spät
auf die Bremse getreten?

Sie hatte bei einem unfallverursachten Stau,
in den sie hineingeriet,
den Boots-Anhänger eines vor ihr haltenden
Fahrzeuges angestoßen.
Sanitäter, die bereits am Unfallort waren,
kamen auch zu den Beteiligten des
kleinen Auffahrunfalls.

Alles wurde von der Polizei aufgenommen.
Alles wurde gut geregelt. Lisa war nicht verletzt.
Sie konnte selbst ihr Auto beiseite
an den Straßenrand fahren,
hinter das Sanitätsfahrzeug.
Lisa hatte den Sanitätern im Ambulanzauto
schon den Zettel unterschrieben,
daß sie nicht verletzt sei und keine
Erste Hilfe brauche.
Die Sanitäter wollten schon zu
ihrem nächsten Einsatz fahren.

Da sah Mark Fabyonic im Rückspiegel,
das Lisa zu ihnen nach vorn lief,
wobei sie sich auszog, sich die Kleider
vom Leibe riß.
Bonnie Portolano, die nette Sanitäterin,
fragte Lisa (Ich zitiere aus dem
öffentlichen Protokoll der Vernehmung
der Sanitäterin):

„‚Warum hast Du alle Deine Kleider ausgezogen,
was ist los?‘ Und sie sagt: ‚Well,
ich wollte, daß die Leute denken, ich bin
verrückt, weil ich Hilfe brauche‘.
Und von da an sprachen wir über Hilfe,
was schief gelaufen war mit ihr,
und eine ganze Menge anderer Fragen.

Und ihre Antwort war grundsätzlich:
‚Ich bin eine schlechte Person.‘
Und ich fragte sie
‚Warum denkst Du, daß du eine schlechte
Person bist?‘
Und sie sagte
‚Weil ich herausgefunden habe,
daß ich schlechte Gedanken habe.
Ich mache schlechte Sachen in meinen Gedanken’….“

Die SO habe herausgefunden ,
daß sie etwas falsch gemacht habe, aber sie
selbst wisse nicht was. Die Sanitäterin
nahm sie dann in den Ambulanz-Wagen,
deckte sie mit einer Decke zu und fragte
weiter einfühlsam nach ihren
Problemen und sprach weiter mit Lisa.
Sie berichtet:

„Und Lisa sagte, die Hauptsache,
die sie falsch gemacht habe sei, daß sie
ihre Augen vom Objekt abgewendet habe.
Das ist ein Zitat:
‚Ich wendete meine Augen vom Objekt ab‘.
Das schien für sie wirklich
eine Riesensache zu sein.“

Sanft unterhielt sich diese barmherzige
Samariterin weiter mit Lisa.
Im großen und ganzen, so das Protokoll,
sagte Lisa, sie wollte Hilfe.

Sie wußte, daß sie Erholung brauchte.
Sie wußte,daß sie so nicht weitermachen konnte.

„Sie sagte wörtlich: ‚Ich brauche jemand,
mit dem ich sprechen kann.‘
Ich bin Sanitäterin. Ich sagte ihr,
ich könne nicht hier bleiben,
aber ich könnte sie zu einer Stelle bringen,
wo die Leute ihr zuhören würden.
Da könntest Du mit ihnen reden. Ist es das, was du willst?'“

Und Lisa sagte ja.
Ursprünglich hatte sie so etwa gesagt:
‚Nein, nein, ich bin okay‘.
Aber ich hatte zu ihr gesagt,
‚Es hört sich alles so an,
daß mit Dir eine Menge los ist‘.
Und ‚Es würde gut sein für dich,
dir jetzt Zeit zu nehmen und zu reden‘.
Weil sie gesagt hatte, sie wollte
reden aber vielleicht nicht zu diesem Zeitpunkt.

Lisa brauchte Hilfe und wir brachten sie
in ein Hospital
wo sie auch eine Patientin psychologisch
untersuchen können.“
Dort erklärte Bonnie alles der Schwester,
die in der Notaufnahme Dienst hatte.
Es schien so, daß Lisa gut untergebracht war.
(…)

Ein scientologischer Suchtrupp hatte Lisa schnell aufgespürt
und holte sie gegen den ausdrücklichen
ärztlichen Rat aus dem Krankenhaus.
Denn die SO behauptet ja, etwas viel besseres und wirksameres für Leute mit Nervenzusammenbruch
als Psychotherapie zu besitzen,
nämlich den sogenannten Introspection-Rundown.

In der Klinik sagten sie allerdings nichts
von dieser Behandlung, sondern
nur, Lisa würde im Ford Harrison Hotel,
dem Hauptquartier der SO
in Clearwater/Florida, Ruhe und Erholung finden.
(…)

Lisa wurde nach ihrer Entlassung aus
dem Krankenhaus einen
Introspection Rundown ausgesetzt.
Das ist eine von Hubbard entwickelte
Pseudotherapie bei Nervenzusammmenbruch.

Dieser IRD beinhaltet die Isolation von
Betroffenen auch gegen ihren Willen.

Nach Hubbard grenzt der IRD an ein Wunder,
es sei der größte technische Durchbruch von 1973.

Der erste Schritt des RD ist es
„die Person völlig zu isolieren.
Alle Anwesenden müssen absolut den Mund halten
(nicht reden). …
Erst wenn es offensichtlich ist,
daß die Person aus ihrer Psychose raus ist
und der Verantwortung gewachsen ist, mit anderen zusammenzuleben,
wird die Isolation beendet.“
(…)

Hubbard war sehr stolz über den IR und sagte:
„Das bedeutet, daß der letzte Grund
für die Existenz der Psychiatrie
fortgefallen ist. Ich habe einen
technischen Durchbruch erzielt,
der möglicherweise zu den größten Entdeckungen
des 20. Jahrhunderts zählt.“

Siebzehn Tage nach Anwendung dieser Errungenschaft,
am 5. Dezember 1995,
starb Lisa McPherson im Alter von 36 Jahren.

Siebzehn Tage lang hatte sie vergeblich versucht,
der Introspection Rundown genannten
Isolationsfolter zu entkommen.

Vor der Tür stand ein Wächter;
bei ihr im Zimmer war ständige
Aufsicht von mindestens einer,
meist mehreren Personen.

Lisa versuchte alles, herauszukommen.
Sie übte Selbstkritik:
„Ich habe bei der Handhabung meiner Mutter versagt.“
(…)

Sie versuchte es mit Unterwerfungsgesten:
„Ich möchte die Zahnbürste nehmen
und den Fußboden putzen bis ich eine
Erkenntnis habe“

Sie bat um andere Gesprächspartner:
„Kann ich bitte meinen Auditor Vatisinski sprechen.“

Und immer wieder versucht sie, mal aus der Tür,
mal aus dem Fenster zu entkommen.

Die Protokolle, die bei der Isolation
angefertigt wurden
und die Aussagen der Bewacher stimmen
darin überein:
Lisa versuchte, aus der Isolationsfolter auszubrechen.
(…)

17 Tage lang versucht sie verzweifelt
zu verhindern, daß ihr Drogen eingeflößt werden.

Benutzt wurden Benadryl, ein Beruhigungsmittel und Chloralhydrat, ein stark wirkendes Beruhigungsmittel.

Das und andere SO-Medikamente wurden ihr
immer wieder in das Essen
gemischt oder ihr mit einer Kanülenspritze
in den Mund gespritzt.
Sie wehrte sich, indem sie so
viel wie möglich wieder ausspuckte.

Tage lang versucht sie auszubrechen –
bis sie schließlich an das Bett
gefesselt wird.

Einmal war sie schon bis zur Tür gekommen;
ihre Hand war schon am Türgriff.
Da fallen mehrer Wächter über sie her,
werfen sie aufs Bett und halten sie
nieder, indem sich einer über sie wirft,
andere ihre Beine festhalten – fast eine
Stunde, bis sie sich „beruhigt“ hat.

Lisa starb am Abend des
5.12. zwischen 21.30 und 22.00.
(…)

Der Totenschein nennt als Todesursache
ein Blutgerinnsel,
das durch Bettruhe und schweren
Flüssigkeitsverlust herbeigeführt wurde.
Lisa hat nach Schätzungen der
Autopsie 5-10 Tage kein Wasser,
auch keine Infusionen bekommen.

Scientology machte der Mutter und den
Angehörigen zunächst weis,
Lisa sei an einer schnellen
ansteckenden Meningitis gestorben
und sorgte für eine rasche Einäscherung.

Die SO-ler, die Lisa ins Krankenhaus brachten,
sind nach Bekanntwerden des Falls
aus den USA ausgereist.“

Quelle:
http://www.ingo-heinemann.de/lisa2.htm

Mehrere Medien berichteten:
http://www.ingo-heinemann.de/lisa1

Ein Kommentar

  1. November 8, 2011 geschrieben in 9:59 am | Permalink | Antworten

    Einfach nur grausam.

Ein Trackback

  1. Von Anonymous am März 6, 2012 um 3:31 pm

    […] […]

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